15.06.2001

Indien: Wenn Mitgiftjäger zu Mördern werden

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Indien: Wenn Mitgiftjäger zu Mördern werden

IN Indien werden jährlich tausende junge Frauen getötet, weil ihre Mitgift nicht den Erwartungen entspricht. In Pakistan werden Frauen mit Benzin übergossen und angezündet, weil sie es gewagt haben, die Scheidung einzureichen oder mit einem Mann zu flirten. Schon der leiseste Verdacht auf eine solche Ungehörigkeit reicht aus, und ihre Brüder, Väter oder Ehemänner sehen sich zu einem „Ehrenmord“ aufgefordert. Ob es um verletztes Ehrgefühl oder nur ums Geld geht: diese Verbrechen bleiben in aller Regel ungesühnt, weil die Bevölkerung sie stillschweigend billigt, die örtliche Polizei die Augen verschließt und die Gerichte sie mit großer Nachsicht behandeln. Von ROLAND-PIERRE PARINGAUX *

Um im neuen Jahrtausend ein Zeichen zu setzen, hat die indische Regierung das Jahr 2001 zum „Jahr der Stärkung der Rolle der Frau“ („Women’s Empowerment Year“) erklärt. Dies scheint eine vernünftige Entscheidung zu sein für ein Land, das mindestens eine halbe Milliarde Frauen zählt. Schließlich hat es hier ja auch eine Indira Ghandi gegeben, man huldigt der Göttin Kali, und das Land steht in dem Ruf, Frauen zu fördern und ihre Rechte zu respektieren.

Hinter dieser frauenfreundlichen Fassade verbirgt sich jedoch die schockierende Realität einer in der Tradition verankerten Kriminalität gegen Frauen. Jedes Jahr kostet der „dowry death“, der Mord wegen nicht erfüllter Mitgiftforderungen, tausende junge Frauen das Leben, einige von ihnen werden auf geradezu bestialische Weise umgebracht.

Diese Praxis ist derzeit nicht etwa im Schwinden begriffen, sondern sie breitet sich immer weiter aus – unter den gleichgültigen Augen der Öffentlichkeit und ohne jede Strafverfolgung. Und dies, obwohl das indische Strafgesetz solche Morde eindeutig als kriminelle Handlung einstuft, und zwar immer dann, „wenn der Tod einer Frau durch Verbrennungen oder körperliche Verletzungen verursacht wurde oder wenn sie innerhalb von sieben Jahren nach der Eheschließung eines unnatürlichen Todes stirbt und nachgewiesen werden kann, dass das Opfer kurz vor dem Tod Gewalttätigkeiten oder Schikanen seitens des Ehemannes oder dessen Familie im Zusammenhang mit Mitgiftforderungen ausgesetzt war“.

Die Idee der Mitgift entstammt der hinduistischen Tradition. Ursprünglich bestand ihr Sinn darin, die Töchter, die keinen Grundbesitz erben konnten, in Form von Geld-, Gold- oder Schmuckgeschenken zu entschädigen. Im Laufe der Zeit ist die Mitgift jedoch zum puren Handel verkommen, der Erpressung, Gewalttätigkeiten und übelsten Verbrechen Vorschub leistet – und zwar über alle Klassengrenzen hinweg.

Lange Zeit war es schwierig, dieses Phänomen in seinem vollen Umfang zu erfassen: Offizielle Statistiken waren rar, und die Medien schwiegen sich in der Regel aus. Das ist anders geworden, seit sich die in Bangalore gegründete „Gruppe von Vimochana“ für die Rechte der Frauen einsetzt.

Anlass für das ehrenamtliche Engagement dieser Frauen waren Polizeistatistiken, nach denen seit Jahren in der Stadt und ihrer Umgebung sehr viele Frauen eines „nicht natürlichen Todes“ verstorben sind. Für 1997, das erste statistisch erfasste Jahr, verteilen sich die 1 133 registrierten Fälle wie folgt: 157 Morde, 546 Selbstmordfälle (davon 224 durch Verbrennung) und 430 Unfälle (in den meisten Fällen „Haushaltsunfälle“ infolge der Explosion von Kerosinöfen und -kochstellen).1

Dabei fällt vor allem auf, dass mehr als zwei Drittel der Opfer durch Feuer ums Leben kamen und dass es sich in der großen Mehrheit um junge Frauen zwischen 18 und 26 Jahren handelte, die noch nicht lange verheiratet waren. Nur sie fallen dieser Woge von „Küchenunfällen“ zum Opfer, von der ihre Schwiegermütter und Schwägerinnen wie durch ein Wunder verschont bleiben.

Und das ist noch nicht alles. Zum einen konnte die Polizei die besagten Öfen meist nicht auffinden, zum anderen hatten die jungen Frauen, wenn sie ins Krankenhaus eingeliefert wurden, häufig Kerosin in den Haaren und Schlagspuren am Körper. Es kamen also einige Indizien zusammen – allerdings nicht genug, um die Aufmerksamkeit der Behörden, der Ärzteschaft und der Presse zu wecken. „Wir waren entsetzt und erschreckt über die grausamen Todesfälle. Gleichzeitig aber waren wir davon überzeugt, dass die Unfälle und Selbsttötungen in Wirklichkeit geplante Morde waren. Da haben wir begonnen, hinter jedem einzelnen Fall nach der Wahrheit zu suchen“, berichtet Donna Fernandes, eine der Gründerinnen von Vimochana. 1997 begann sie eine systematische Studie, die über mehr als zwei Jahre lief. Die Ergebnisse dieser Untersuchung im Umkreis der Stadt Bangalore sind ausgesprochen aufschlussreich. Denn die Hauptstadt des südlichen Bundesstaats Karnataka gilt als das indische „Silicon Valley“, und die Tradition der Mitgift ist hier weniger stark ausgeprägt als im Norden. Zudem gibt es auf lokaler Regierungsebene einige Bemühunen, die Sache der Frauen zu unterstützen.2

Im Laufe der Untersuchung wurden die Kriminalstatistiken durch Angaben des Victoria-Krankenhauses und Gespräche mit den Angehörigen der Opfer ergänzt. Das Gesetz des Schweigens sollte endlich gebrochen werden. „Zunächst weigerten sich die Eltern, uns zu empfangen und mit uns zu reden“, sagt Kavitha, eine der Ehrenamtlichen von Vimochana. „Aus Angst und aus Fatalismus. Die Polizei ist korrupt, sagten sie, und kein Gericht der Welt kann uns unsere Tochter zurückgeben. Lassen Sie uns also bitte in Ruhe.“

Nach und nach schwanden jedoch die Vorbehalte, und die Angehörigen schilderten die Leidensgeschichten und immer gleichen Tragödien. Sie handelten von der Ehe in guten – und wenig später in schlechten Zeiten. Es ging um die Raffgier der Schwiegerfamilie, um den Ehemann, der wegen Geld, wegen eines Fernsehers oder einer Handvoll Rupien gegen seine Frau gewalttätig wurde. Wenn sich die Familie der Frau weigerte, den Forderungen nachzukommen, führte das zu einer Kette von Gewaltakten und schließlich zum Tod: Die junge Ehefrau wurde mit Benzin übergossen und verbrannt oder zum Selbstmord gezwungen.

Da ist zum Beispiel die Geschichte von Prema. Die 23-Jährige wurde mit einem alkoholsüchtigen Cousin verheiratet, der sie schlug, wenn sie kein Geld von ihrem Vater mitbrachte. Der hatte schon einmal eine Tochter unter tragischen Umständen verloren, also zahlte er. Bis zum 1. November 2000. An diesem Tag verweigerte er seinem Schwiegersohn die geforderten 50 000 Rupien. Noch am selben Abend wurde seine Tochter mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert. Nach Angaben des Ehemanns, der kurz darauf von der Bildfläche verschwand, war es ein „Unfall“. Bevor die junge Frau starb, hatte sie noch die Kraft auszusagen, dass der Ehemann und dessen Bruder sie geknebelt und gefesselt und dann den Flammen ausgeliefert hatten.

Vorgetäuschte Unfälle, manipulierte Selbstmorde

EINE andere Leidensgeschichte schildert der Bauer Anjenappa, der den Körper seiner 18-jährigen Nichte Manjullama aus dem Dorfbrunnen bergen musste. Die Schwiegereltern sprachen von Selbstmord, die Polizei verfolgte die Sache nicht weiter. Dabei hatte Manjullama in dem halben Jahr seit ihrer Eheschließung die Hölle erlebt. So war sie zu ihren Verwandten zurückgekehrt, um flehentlich das Geld für das Motorrad zu erbitten, das ihr Ehemann forderte. Doch die Familie war finanziell am Ende. Selbst ein vom Dorfrat eingesetztes Schiedsgericht brachte keine Einigung. Und da der Platz einer Frau bei ihrem Ehemann ist, kehrte Manjullama zu ihrem Mann zurück. Am Abend wurde sie zu Tode geprügelt und in den Brunnen geworfen. Die Autopsie ergab einen gebrochenen Kiefer, Hämatome und Spuren von Zigarettenverbrennungen am ganzen Körper. „Das ganze Dorf wusste Bescheid, aber niemand wird als Zeuge auftreten“, sagt dieser zurückhaltende Mann, der es ohne die Hilfe von Vimochana nie gewagt hätte, die Gerichte anzurufen.

Hunderte solcher Tragödien hat die Vereinigung bislang erfasst. Die Presse, die sich lange Zeit zurückhielt, berichtet nun fast täglich über solche Fälle. So hieß es beispielsweise am 11. Februar 2001 im Deccan Herald: „Ein junger Beamter der Steuerbehörde namens Sathish Kumar wird beschuldigt, seine Frau Lakshmi durch Verbrennung zu Tode gebracht zu haben, weil diese ihm nicht das geforderte Geld von ihren Eltern bringen konnte.“ Nach Angaben der Polizei hatte Sathish bei der Hochzeit mit Lakshmi ein Jahr zuvor Gold und Schmuck im Wert von 200 000 Rupien erhalten.

Die Untersuchungen von Vimochana bestätigten die Hypothese, dass eine große Mehrheit der in Bangalore als Unfälle und Selbstmorde registrierten Fälle (rund 100 im Monat) in Wirklichkeit vorsätzlich und kaltblütig ausgeführte Morde sind. „Dies betrifft vor allem die mittleren und oberen sozialen Schichten, die ihre Vermögen dafür verwenden, Geschäftsabschlüsse in ihrem Sinne zu beeinflussen“, erläutert Donna Fernandes. Für den stellvertretenden Kommissar Rudrappa, der die Untersuchung dieser Fälle leitet, steht fest, dass „in höchstens 2 Prozent der berichteten Fälle echte Haushaltsunfälle vorliegen, bei den übrigen 98 Prozent handelt es sich um Verbrechen“.

Die Studie ergibt auch, dass die Eltern häufig Bescheid wissen. Da sie aber in einer patriarchalischen Kultur und, vor allem auf dem Lande, in tief verwurzelten sozialen Konventionen befangen sind, greifen sie nicht ein. Sathya, die ebenfalls für Vimochana arbeitet, schildert den Fall eines aufgebrachten Vaters, der seiner Tochter befahl: „Mach uns keine Schande und geh zu deinem Mann zurück, das ist deine Pflicht. Wenn er dich tötet, dann ist das dein Pech.“

In der Regel schicken Väter und Mütter ihre Töchter wieder zu den Ehemännern zurück, ungeachtet der absehbaren Leiden und der drohenden Lebensgefahr. „Das Wichtigste ist die Wahrung der Tradition und der sozialen Ordnung“, fügt Sathya hinzu. „In diesem System zählt die Frau nicht viel, und der Mann wird selten kritisiert. Wenn er seine Frau tötet, werden viele ihn entschuldigen. Sie werden sagen, dass die Frau zu empfindlich war oder zu eitel. Wenn so etwas passiert, heißt das, dass mit ihr etwas nicht gestimmt hat.“

Der dowry death ist zwar mancherorts ein Tabu-Thema, doch wird er weithin akzeptiert, und zwar „im ganzen Land und in allen Schichten der Bevölkerung“, wie Kavitha von Vimochana bestätigt. „Diese Praxis wird durch die faktische Komplizenschaft der Vertreter der öffentlichen Gewalt begünstigt, vor allem von Polizei und Justiz, die auf der Seite des Mörders stehen.“ Häufig sorgt die Passivität der Polizei dafür, dass das Aufnahmeprotokoll (First Information Report), von dem die weiteren polizeilichen und strafrechtlichen Maßnahmen abhängen, erst gar nicht angefertigt wird. Den Eltern wird von einer Anklage abgeraten, Untersuchungen werden vereitelt, Verfahren verschleppt.

So hat der Oberste Gerichtshof von Karnataka bei seiner Entscheidung im Fall einer jungen Frau, die im August 2000 von ihrer Schwiegerfamilie verbrannt worden war, die Arbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft kritisiert und unterstrichen, 94 Prozent der dowry crimes würden wegen schlampiger Ermittlungen nicht richtig verfolgt.

Der Gerichtshof verwies auch auf die häufig recht unrühmliche Rolle der Ärzte. Sie müssen nämlich schriftlich bestätigen, ob ein Opfer noch „seelisch und körperlich“ in der Lage war, eine dying declaration (Erklärung eines Sterbenden) abzugeben oder nicht. Fehlt ein solches Dokument, das für die Anklageerhebung wesentlich ist, wird das Verfahren im Allgemeinen eingestellt. Donna Fernandes zögert nicht, von einer „regelrechten Industrie des dowry crime“ zu sprechen, die „von der Korruption lebt“, wobei eine Menge Leute „die Hand aufhalten“, vor allem Polizisten, Krankenhaus- und Justizangestellte. Sie sind manchmal in geradezu makaberem Ausmaß bereit, bestimmte Dinge zu tun – oder sie zu unterlassen.

Warum das Leben junger Ehefrauen in Indien immer wieder niederträchtigem Gefeilsche und grausamen Mordanschlägen ausgesetzt ist, wird auf unterschiedliche Weise erklärt. Eine Theorie verweist auf die reinigende Rolle des Feuers in der hinduistischen Mythologie, vor allem im Ramayana-Epos.3 Eine andere Erklärung sieht die Wurzeln für diese Form der Tötung in dem von den Engländern abgeschafften hinduistischen Brauch des Sati, bei dem die Witwe mit dem Leichnam ihres verstorbenen Ehemanns verbrannt wird. Andere Theorien betonen – offenbar zu Unrecht – die Rolle der Religion. Gewiss wirkt sich der stärker werdende (und nicht gerade frauenfreundliche) fundamentalistische Hinduismus auf die Weiterverbreitung der dowry crimes aus. Aber nach allgemeiner Ansicht haben diese Vorgänge nichts mit religiösen Praktiken zu tun, wenn auch einige Beobachter auf den kulturellen Hintergrund und insbesondere die patriarchalische Tradition verweisen.

Donna Fernandes hält andere Argumente für wichtiger. „1961 hat ein liberales Parlament ein Gesetz verabschiedet, das Mitgiftforderungen für ungesetzlich erklärt. Aber die Einstellung in der Bevölkerung hat sich nicht im selben Maße verändert. Zudem ist die Situation inzwischen durch neue sozioökonomische Faktoren komplizierter geworden. Eheschließung wurde gleichbedeutend mit leicht verdientem Geld, und eheliche Gewalt wurde banalisiert.“

Für die hoch gebildete Vorkämpferin der Frauenrechte hat der Anstieg der Todesfälle wegen Mitgiftforderungen viel mit der rasanten Entwicklung der indischen Gesellschaft hin zu Materialismus und Konsumdenken zu tun. „Keine Form von Gewalt gegen Frauen hat so unmittelbar mit den ökonomischen Strukturen zu tun wie die Mitgiftforderungen“, erklärt sie. „Und die neue Wirtschaftspolitik und die Liberalisierungsmaßnahmen, die das Konsumdenken und die pure Marktlogik hochjubeln, fordern diese Gewalt nur noch stärker. Unter diesem Blickwinkel haben die Frauen auf dem Heiratsmarkt bereits ihren ganzen Wert eingebüßt, sie haben außer den Gütern, die sie in den Hausstand des zukünftigen Ehemannes einbringen, nichts zu bieten. Und sobald dieses Kapital aufgebraucht ist, sind sie nicht mehr als ein Gegenstand, den man wegwerfen kann.“ Und sie resümiert: „An der verbreiteten Gleichgültigkeit und Apathie wird deutlich, wie wenig das Leben einer Frau zählt, sobald es keinen Warenwert mehr besitzt.“ Dafür sind ihrer Ansicht nach nicht allein die kriminellen Täter verantwortlich, „nein, das hat mit der ganzen Gesellschaft zu tun“.

Die gute Arbeit von Vimochana und das Echo in den Medien haben dazu geführt, dass im April 1999 ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss über Gewalt gegen Frauen eingesetzt wurde, der im Wesentlichen zu den gleichen Ergebnissen gelangte. In seinen Schlussfolgerungen fordert der Ausschuss vor allem ein strengeres Vorgehen von Polizei und Justiz sowie die Einrichtung einer auf solche Fälle spezialisierten Staatsanwaltschaft und Gerichtsbarkeit.

Somit liegen Dokumente aus zwei verschiedenen Quellen vor, die den Behörden wie auch der Öffentlichkeit die Schwere des Problems vor Augen führen können. Und es liegt nahe, die Situation in der Bangalore-Region mit ihren sechs Millionen Einwohnern – bei aller gebotenen Vorsicht – auf das gesamte Land zu übertragen, in dem eine Milliarde Menschen leben. Man weiß auch, dass die Fälle von dowry death seit Ende der Achtzigerjahre ständig zugenommen haben. Dies gilt für die Bundesstaaten im Norden (Uttar Pradesh, Rajasthan, Madhya Pradesh und Punjab), die traditionell stärker betroffen sind, aber auch für den Süden, den Osten und Westen des Landes. Im Mai 2000 nannte der Innenminister die Zahlen für die Jahre 1998 und 1999. Er kam landesweit angeblich auf insgesamt 13 612 Frauen. Die tatsächliche Zahl dürfte aber noch sehr viel höher liegen.

Die politische Führung hat im Grunde keine Eile, dieser überkommenen Praxis ein Ende zu machen. Seit zwei Jahren warten die Menschen in Indien darauf, dass der Bericht der Regierungskommission im Parlament von Karnataka auf die Tagesordnung kommt. „Bei internationalen Konferenzen“, sagt Kavitha, „tut sich Indien mit schönen Reden groß hervor. Doch in der Praxis, wenn es darum geht, das Leben von tausenden unschuldigen jungen Frauen zu retten, wird nichts getan. Dazu fehlt schlicht der politische Wille.“

dt. Erika Mursa

* Journalist

Fußnoten: 1 1998 ist die Zahl dieser Verbrechen auf 1 248 gestiegen, und für die erste Jahreshälfte von 1999 belaufen sich die offiziellen Zahlen auf 618, also mehr als 100 Fälle pro Monat. 2 Mit dem Ziel einer positiven Diskriminierung sind in den Panchayat (den Dorfräten) dieses Bundesstaats laut Statut 33 Prozent der Sitze den Frauen vorbehalten. 3 Hinduistische Sage, die es in allen südostasiatischen Ländern gibt. Die allererste Version soll zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr. aufgezeichnet worden sein.

Le Monde diplomatique vom 15.06.2001, von ROLAND-PIERRE PARINGAUX