11.11.2021

Matthias Garff

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Matthias Garff

von Wilhelm Werthern

Rotkehlchen, 2019, Holz, Auto-Dachbox, Kunststoff, Fußmatte, Lack, Fahrradklingel, 170 × 80 × 230 cm

Der Bildhauer Matthias Garff, 1986 in Solothurn, Schweiz, geboren, hat an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden studiert und lebt heute in Leipzig. Er arbeitet mit einer breiten Palette an „Materialien der Wegwerfgesellschaft“, wie er sagt, vor allem mit Fundstücken. Er ist also als Künstler ein Recycler.

Seine Tierfiguren nehmen oft menschliche Charakterzüge an – es geht Matthias Garff nicht um eine streng naturalistische Darstellung. Die Insekten in seinen Objektkästen bestehen häufig aus auf der Straße und an Wegrändern gefundenem Müll und verweisen so auf unseren sorglosen Umgang mit der Natur und mit endlichen Ressourcen.

„Der Müll des Straßenrands wird zum Botschafter eines bedrohten Artenreichtums“, schreibt der Künstler. Er ist fasziniert von der „Vielfalt, Farb- und Formenfreude“ der Tier- und Insektenwelt. Wir als Betrachterinnen sind aufgefordert, unser Verhältnis zur Kreatur und zur natürlichen Umwelt zu überdenken.

Aktuell zeigt die Berliner Galerie Tammen noch bis zum 27. November neue Arbeiten des Künstlers, und vom 12. Dezember 2021 bis Mai 2022 widmet die Städtische Galerie Offenburg ihm eine Einzelausstellung. Für das Bildmaterial danken wir Matthias Garff.

www.garff.de, www.galerie-tammen.de

Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 11.11.2021, von Wilhelm Werthern