12.03.2010

Johanna Diehl

zurück

Johanna Diehl

Die 1977 in Hamburg geborene Fotografin hat an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert und lebt und arbeitet heute in Berlin. Wir zeigen hier Arbeiten aus den Serien „Displace“, „Odessa“ und „Ariowitsch-Heim“. In ihrer Arbeit setzt sich Johanna Diehl immer wieder mit verlassenen Räumen und Orten auseinander. In der Serie „Gefrorene Räume“ (2006) sind das verlassene Privaträume, die zum Teil seit Jahren nicht mehr verändert wurden, in „Displace“ zeigt sie verlassene beziehungsweise umgewidmete und umgeweihte Kirchen und Moscheen in beiden Teilen des geteilten Zyperns, die von ethnischer Separierung und der Abwesenheit ganzer Gemeinden zeugen, aber auch davon, wie sich neue Gemeinden in alte Räume einschreiben. „Ariowitsch-Heim“ entstand in einem leer stehenden ehemaligen jüdischen Altersheim in Leipzig. Die Serie „Odessa“ sticht heraus, weil sie Porträts enthält – letztendlich aber handeln alle ihre Arbeiten von Menschen, ob sie nun gezeigt werden oder nicht.

Aktuell sind Fotografien aus der Serie „Displace“ in der Galerie Wilma Tolksdorf, Berlin zu sehen. Für die Abbildungen danken wir der Künstlerin und der Galerie Wilma Tolksdorf.

www.wilmatolksdorf.de

Wilhelm Werthern

Le Monde diplomatique vom 12.03.2010, von Wilhelm Werthern