10.11.1995

Was ist ein Amerikaner?

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Was ist ein Amerikaner?

DER Prozeß gegen O.J. Simpson in Los Angeles und der „Marsch der schwarzen Männer“ auf Washington haben erneut deutlich gemacht, daß der soziale und kulturelle Graben zwischen Schwarzen und Weißen tief genug ist, um den nationalen Zusammenhalt der USA in Frage zu stellen. Von der schwarzen Bevölkerung wurde der Freispruch für den in vieler Hinsicht sehr untypischen Schwarzen Simpson mit Begeisterung aufgenommen. Und der Marsch vom 16. Oktober läßt in seiner Exklusivität (keine Weißen, keine Frauen) und in seiner Programmlosigkeit an eine Form von Kollektivtherapie denken. Nutzen zieht vor allem die die republikanische Rechte aus der Polarisierung der Rassen.

Von TODD GITLIN *

Warum haben in den Vereinigten Staaten die Debatten einen so schrillen Ton, wenn über Multikulturalismus, über die Unterschiede zwischen den Rassen, über die „affirmative action“ zugunsten der Minderheiten, über die Einwanderung, über „political correctness“ oder gar über die Existenz einer Nationalgeschichte gestritten wird? Amerika scheint sich in „Kulturkämpfen“ zu zerfleischen – und der Rechten ist es gelungen, die Kampfplätze zu bestimmen.

Und immer wieder geht es in diesen Debatten auch um die alte bange Frage, was die Nation im Innersten zusammenhält.1 Laut Tocqueville war der Individualismus der Kern der amerikanischen Identität, aber das kann – per definitionem – nicht ausreichen, eine nationale Identität zu stiften. Seit zweihundert Jahren ist das Problem auf der Tagesordnung: Was braucht man, um den Individualismus zu transzendieren? Welches kulturelle Band kann die auseinanderstrebenden Kräfte des Landes zusammenhalten? Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts haben die Vereinigten Staaten immer neue Begründungen für die Einheit gefunden und auch wieder aufgegeben. Regelmäßig wurden die Grenzen geschlossen, um sie anschließend wieder zu öffnen. Im November vorigen Jahres haben 59 Prozent der kalifornischen Wähler wieder einmal dafür gestimmt, ihrem Staat den alten Glanz zu verleihen, indem sie ihn durch einen etwas tieferen Graben vor Mexiko und seinen barbarischen Horden schützten.2

Im Bestehenden haben die Amerikaner vergeblich nach dem geistigen Umriß, der Substanz, dem Herzen der Nation gesucht, sie fanden statt dessen einen Traum, eine Zukunftsverheißung. 1980 hat ein ausgezeichneter Kenner der nationalen Folklore namens Ronald Reagan behauptet: „Die Amerikaner leben in der Zukunft.“ Aber am Ende der Träume steht das Erwachen, und die Vereinigten Staaten sind brutal aus ihren Träumen gerissen worden. Sie mußten Abschied nehmen vom Kalten Krieg und vom Wohlstand, und dieser doppelte Verlust hat die amerikanische Identität erneut erschüttert. Die anhaltende wirtschaftliche Expansion und die Mobilisierung gegen die Sowjetunion hatten die zentrifugalen Kräfte lange Zeit reduziert. Die Antwort auf die Frage „Wer sind wir?“ lautete: Wir sind, was „sie“ nicht sind, das was „sie“ vernichten wollen. „Sie“, das war die Sklaverei, wir waren die Freiheit. „Sie“ waren jene anonymen Massen, regiert von gesichtslosen Bürokraten und überwacht von der Geheimpolizei. Wir waren Angehörige der Mittelklasse und obendrein Individualisten.

Auch wenn sie nicht im Luxus lebten, konnten sich die meisten Amerikaner doch einbilden, daß sie eines Tages ihren Platz auf der Sonnenseite finden würden. In den fünfziger und sechziger Jahren stieg der Lebensstandard der Mehrheit erheblich, und jenes Gefühl gemeinsamer Zugehörigkeit steigerte sich mit dem Erstarken der Gewerkschaften und der Einführung von Tarifverträgen in den meisten großen Industriebetrieben. Außerdem versprach das Civil Rights Movement – endlich – die Ausdehnung der Bürgerrechte auch auf jene, die bislang davon ausgeschlossen waren.

Doch der Vietnamkrieg zerbrach die nationale Identität, indem er das Verbrecherische eines hemmungslosen Antikommunismus entlarvte. Am Ende der sechziger Jahre begann das Ansehen fast aller Institutionen zu sinken. Dann kamen die Ölkrise, der Sturz des Dollars und die Inflation der siebziger Jahre. Der Nachkriegsboom war vorbei. Mit ihm schwand das stärkende Gefühl eines gemeinsamen Schicksals.

In den achtziger Jahren verstand es Ronald Reagan, das alte Lied vom Kalten Krieg noch einmal anzustimmen. Aber die Grundfesten der nationalen Einheit waren bereits erschüttert. Das politische Genie des damaligen Präsidenten bestand darin, dem Land Vertrauen einzuflößen – der amerikanische Traum blieb in Reichweite – und gleichzeitig die paranoide Angst vor der russischen Bedrohung zu schüren.

Die Wirtschaft erlebte einen Aufschwung, der diesmal aber nur zur Bereicherung der privilegierten Klassen führte und die Gräben zwischen den Rassen und Ethnien vertiefte. Am Ende des Kalten Krieges war auf einmal von Niedergang die Rede. 1989 fiel die Berliner Mauer. Und mit ihr zerfiel eine tragende Säule der amerikanischen Identität.

Wo es um die Grundorientierung geht, um die Frage, was Amerika im Kern bedeuten soll, bestimmen nach wie vor die Rechten die Debatte. Seit dem Ende der sechziger Jahre haben sich die Linken nämlich hauptsächlich der Ausbildung von Gruppenidentitäten gewidmet und darauf geachtet, daß die neuen Grenzen respektiert wurden. Eine ganze politische Kultur erliegt dem Reiz der Differenz: Unterschiede der Identität, der Geschichte, der Interessen, der Zukunft. Die Sucht nach Anerkennung der Eigenart absorbiert mehr Energie als die Suche nach einer gemeinsamen Identität. Die neuen Stammesverbände, durch Abstammung, Religion, Sexualität oder körperliche Merkmale definiert, tragen zur allgemeinen Auflösung bei, während von Rechts das befriedigte Geschrei jener ertönt, die meinen, das Individuum rehabilitiert zu haben, und sowohl das Stammesbewußtsein wie den Kult des Unterschieds anprangern.

Wie konnte es so weit kommen? In einem gerade erschienenen Buch behauptet der Ökonom Michael Piore3, die Obsession, Gruppen nach unwandelbaren biologischen Charakteristika festzulegen, sei typisch für den eingefleischten Individualismus des angelsächsischen Denkens: „Weil wir nicht verstehen, wie die stabilen sozialen Gruppierungen, die wir vorfinden, von der Gesellschaft geschaffen sein können, gehen wir zwanghaft davon aus, daß sie natürlich gewachsen sein müssen.“ So führt der Individualismus paradoxerweise zu einer Form von Biologismus. Und damit „schaffen wir eine Gesellschaftsstruktur, in der die ganze Identität einer Person in einem einzigen körperlichen Merkmal liegt, sei es nun Hautfarbe, Taubheit oder Homosexualität“. Da sie ihre Unterschiedlichkeit für angeboren halten, fällt es den amerikanischen Gruppen schwer, Gemeinsamkeiten zu entdecken.

Das ist jedoch nur eine Seite der Angelegenheit, man muß auch die Erfahrungen der letzten Jahre berücksichtigen. Nach den juristischen Erfolgen im Bereich der Bürgerrechte sind Bewegungen entstanden, die politische und kulturelle Sezession predigen. Zuerst waren es die militanten Schwarzen, die eine eigene kulturelle Identität definieren wollten4, aber im Verlauf von kaum zehn Jahren ist die Identitätssuche auch bei anderen Minderheiten in Gang gekommen: bei den Weißen europäischer Herkunft (white ethnics), den Feministinnen, den männlichen und weiblichen Homosexuellen, den Alten, Behinderten und noch vielen anderen Gruppen – einschließlich jener, die für die Rechte der Privilegierten kämpfen.

Alle diese Minikulturen, die ihre je eigenen Gemeinschaften stiften wollen, haben eine Politik gestärkt, die ohnehin von den Einzelinteressen ausgeht. Im Kampf gegen die Diskriminierung sind kompensatorische staatliche Maßnahmen durchgesetzt worden, etwa das Prinzip der gezielten Bevorteilung (affirmative action). Gesetze, die gleiches Recht auf Arbeit und Wohnen für alle garantieren, verpflichten den Staat, die Rechte der Gruppen zu wahren und für die Befriedigung ihrer Ansprüche zu sorgen – den Konservativen gilt das als Rassenbevorzugung.

Mit dem Rückgang des Wirtschaftswachstums wurden diese Auseinandersetzungen zum Nullsummenspiel. Den Minderheiten ging es nicht allein um ein „größeres Stück vom Kuchen“, aber dieser Aspekt fand viel mehr Aufmerksamkeit als andere, die eher zu Resultaten hätten führen können. Die Folge war eine weitere Verfeindung zwischen den verschiedenen Teilen der amerikanischen Gesellschaft.

Und fast immer geht es gleich um die Würde der Gruppe. Alle teilen nämlich die Vorstellung, daß der Unterdrückte sich von den anderen unterscheidet, weil er von den Herrschenden ausgegrenzt wurde – durch die Definition einer „gemeinsamen Kultur“, die weiß, christlich, männlich, heterosexuell usw. bestimmt ist und alles andere ausschließt oder verächtlich macht.5

So gesehen wäre eine Art natürlicher Vielfalt das eigentlich Typische an Amerika, es gäbe keine gemeinsame Geschichte oder Kultur. Und um die Würde der Minderheiten zu achten, könnte tatsächlich eine Veränderung der Bezeichnungen und der Sprache genügen: „Afroamerikaner“ statt „Schwarzer“, „Asiate“ und nicht „Orientale“. Die politische Kultur, in der diese Unterschiede gepflegt werden, verspricht den Minderheiten psychologische Linderung, weil sie auf diese Weise „mit ihrer eigenen Stimme“ sprechen können. Aber die Summe der Besonderheiten, die diese Kultur fordert, setzt das Vorhandensein universeller Rechte voraus, die selten erwähnt werden.

Immer neue Stämme

TEILWEISE war diese Betonung der kulturellen Unterscheidungen nur eine Weiterführung des Pluralismus. Aber sie hat auch deutlich gemacht, daß die universalistische Tradition der Linken, vor allem der Sozialisten, nicht stark genug war, die Zersplitterung der Interessen zu überwinden und die Gruppen auf eine fortschrittliche Politik zu verpflichten. Der schwindende Einfluß der Gewerkschaften hat den gegenwärtigen Auflösungsprozeß ebenfalls beschleunigt. Und nicht zuletzt hat die Kultur der sechziger Jahre zu einer Glorifizierung der differenzierten Identitäten geführt.6 Für die Linken, die sich am Ende jener Jahre politisch engagierten, ist die Festigung der Identität zum entscheidenden Anspruch geworden – ein Grundwert der sich gleichzeitig im revolutionären Diskurs, in der Diffamierung der Gegner und in dem Willen, sich gegen die bürokratische Anonymität zu verteidigen, behaupten läßt. Diese Art von Identifikation hat sich damals überall durchgesetzt: an den Universitäten und bei politischen Nominierungen, in den Schulbüchern und in den Kunstausstellungen. Die gespannte Atmosphäre, die sich daraus ergab, war natürlich für die Medien interessant – die Berichterstattung zum Thema „political correctness“ trug erst recht dazu bei, ein Klima der Angst zu erzeugen.7

Doch die Chancen waren ungleich verteilt. Die Kulturkämpfe waren der verzweifelte Versuch der zersplitterten Linken, im Namen benachteiligter Minderheiten einige Achtungserfolge zu erringen. Die Rechte dagegen berief sich auf die „schweigende Mehrheit“, und ihr ging es um nichts Geringeres als die Macht. Die Linke besetzte die Literaturfakultäten der Universitäten, die Rechte eroberte Washington. Während die Linke die Unterschiede zelebrierte, sang die Rechte die Ballade von der guten alten Zeit, als die amerikanische Identität noch ungebrochen und unumstritten war. Die Linke befaßte sich mit den Feinheiten der Grenzziehung zwischen den Gruppen, die Rechte war damit beschäftigt, eine große Allianz zu schmieden, die wirtschaftlichen Neoliberalismus und konservative Sozialpolitik vereinigen sollte. Und sie machte die Einheit Amerikas zu ihrer Sache, reklamierte die nationalistischen Symbole der Einheit (die Flagge, die Geschichte) und den Individualismus, dessen Rettung sie der Befreiung des Marktes von seinen Fesseln zuschrieb.

Die konservativen Gegner der „political correctness“ übersehen oft, daß die überheblichen Reaktionen auf die Identitätsdemonstrationen der Minderheiten zwar auch das Festhalten an einer universalistischen Idee bedeuten, viel häufiger aber einen christlichen Blut- und-Boden-Nationalismus ausdrücken. Diesen Ton hatte zum Beispiel das große Lamento von Patrick Buchanan – dem früheren Redenschreiber von Nixon und Reagan und derzeitigen Anwärter auf die republikanische Präsidentschaftskandidatur –, der 1992 auf dem Parteitag in Houston seinen Parteifreunden zurief: „Dieses Land erlebt einen Religionskrieg, einen Kulturkrieg, tiefgreifender als es der Kalte Krieg war, denn es ist ein Krieg um die Seele Amerikas.“

Ein solche Ablehnung der Forderungen der Minderheiten ist Ausdruck eines politischen Konzepts mit ebenfalls genau festgelegten Grenzen bzw. ausgrenzenden Definitionen. Das militante Christentum, mit jenem Bekehrungseifer, der aus Patrick Buchanans Appell herauszuhören ist, dürfte die verbreitetste Form und der am besten organisierte Flügel der Identitätsbewegungen in den Vereinigten Staaten sein. Die Anhänger dieser rechten Kulturauffassung sehen auch innerhalb der Gemeinschaft, die es zu verteidigen gilt, überall Hindernisse und Einschränkungen. Was da bewahrt werden soll, ähnelt einer Festung, aus der man die Rückstände der sechziger Jahre beseitigt hat. In dieser „Gemeinschaft“ bleiben dann die Frauen wieder zu Hause, ist die Homosexualität wieder eine Sünde und Abtreibung ein Verbrechen; die alte Rassendiskriminierung wird nicht mehr kritisiert, das Gebet hat wieder seinen Platz in allen Schulen, Privatunternehmen werden subventioniert und der staatliche Sektor abgebaut.

Amerika hat immer eine gewisse Vielfalt von Lebensformen gekannt; und heute ist Amerika vielfältig. Die weiße Mehrheit muß feststellen, daß ihr Anteil schwindet.8 Das Tempo dieser Entwicklung wird oft überschätzt, aber 90 Prozent der Immigranten kommen jetzt aus Lateinamerika, Afrika und Asien. Innerhalb dieser Vielfalt bestehen jedoch weitreichende Identitäten in Sprache, Kultur und Gewohnheiten – und die Konsumhaltung, von der alles lebt: Einkaufszentren, McDonald's, Schwarzenegger, ABC, CBS und NBC.

Die Frage ist also nicht, ob eine Form von Multikulturalismus existiert. Sie lautet vielmehr: Kann er die Quelle einer brauchbaren Ideologie bilden, die den Amerikanern hilft, ihr Land zu verstehen? Und auch: Taugt er als Bindemittel für ein politisches Programm? Die Antwort auf beide Fragen ist wahrscheinlich negativ. Sich selbst überlassen, dürfte der Multikulturalismus keine guten Chancen gegen eine Rechte haben, die für den Universalismus eintritt und gleichzeitig die Sonderinteressen der Weißen verteidigt.

Am besten gelingt es derzeit der Republikanischen Partei, die Themen zu behandeln, die in der Diskussion über die Identität entscheidend sind. Die konservative Reaktion der Weißen ist überwiegend die Folge einer Verbindung von wirtschaftlicher Unsicherheit und kulturellen Ängsten. Sie werden mit ihrem relativen Abstieg, sei es auf dem Arbeitsmarkt, in der Familie oder in der Kultur des Landes, nur schlecht fertig. Da sie sich verarmt fühlen, reagieren sie mit Panik auf die bescheidenen Fortschritte der Frauen und der Minderheiten. Sie wollen zum Ausdruck bringen, daß auch sie etwas Besonderes sind. Und sie werden aktiv, aber zugunsten der Republikaner.

Der wachsende Erfolg der Rechten beruht zum Teil auf ihrer Fähigkeit, derartige Gefühle von Verarmung zu mobilisieren.9 Er ist auch das Ergebnis ihrer Selbstdarstellung, die getragen ist von der Überzeugung, daß ihrem Wählerblock der Sieg gehört. Seit den siebziger Jahren ist es der Rechten gelungen, Mehrheiten zu bilden, die der Geschäftswelt nahestehende Gruppen, fundamentalistische Christen und deklassierte weiße Arbeiter verbinden. Im Süden war dieser Verbund so wirksam, daß er die Demokratische Partei in eine fast marginale Rolle gedrängt hat. Denn während die Linke ihre Unterschiede kultivierte, bildete die Rechte ihre Mehrheiten.

dt. Uli Aumüller

1 Dazu: Norman Birnbaum, „Où va l'Amérique?“, Le Monde diplomatique, November 1992.

2 Wenn der Oberste Gerichtshof sie nicht für verfassungswidrig erklärt, kann mit der Gesetzesvorlage 187 illegalen Einwanderern und ihren Kindern der Zugang zu den staatlichen Schulen und zur staatlichen Krankenversorgung verwehrt werden.

3 Michael Piore, „Beyond Individualism“, Cambridge (Harvard University Press) 1995.

4 Dazu: Achille Mbembe, „Malcolm X au miroir de la réalité américaine“, Le Monde diplomatique, Februar 1993.

5 Dazu: Marie-France Toiret, „La Chasse aux Sorcières“, Presses Universitaires de Nancy, 1988.

6 Dazu: Todd Gitlin, „The Sixties: Years of Hope. Days of Rage“, New York (Bantam Books) 1987.

7 Dazu: Serge Halimi und John Seery, „Le débat passionné autour du politiquement correct“, Manière de voir, Nr. 26, Mai 1995.

8 Bei der letzten Volkszählung von 1990 stellten die Weißen 83,9% der Bevölkerung. Im Jahr 2020 wird ihr Anteil noch 78,1% betragen. Zwischen 1980 und 1994 haben sich etwa 12800000 legale und illegale Einwanderer in den USA niedergelassen. 8,7% der jetzigen amerikanischen Bevölkerung sind im Ausland geboren, die höchste Zahl seit dem Zweiten Weltkrieg. (Dazu: International Herald Tribune, 30. August 1995).

9 Zum Anwachsen der amerikanischen Rechten siehe den Artikel von Eric Alterman, „La gauche dans son ghetto, la droite à la radio“ (Le Monde diplomatique, Oktober 1994), und die Artikel von Serge Halimi, „Die ,Think Tanks‘ der amerikanischen Rechten“, und von Marie-France Toinet, „Aux sources puritaines des Etats-Unis“, Le Monde diplomatique, Mai 1995.

* Professor für Soziologie an der University of California, Berkeley. Autor von „The Twilight of Common Dreams. Why America is Wracked With Culture Wars“, New York (Metropolitan Books) 1995.

Le Monde diplomatique vom 10.11.1995, von Todd Gitlin